Und das sonstige Leben?
Ich muss ja schon zugeben, ich bin ein recht nachlässiger „Blogger“, denn nun ist es schon wieder so lange her, seit ich geschrieben habe- wider allen Vorsätzen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich ganz ungeübt darin bin, weil ich nie Tagebuch geführt habe. Oder es liegt daran, dass ich letzte Woche von Mittwoch bis Sonntag und dann nochmal diesen Dienstag und Mittwoch in Wien war. Am 15. März war in Ungarn Nationalfeiertag (Nemzeti ünnep). Gefeiert wird die Revolution 1848, doch wurde der Tag letzte Woche eigentlich genutzt, um gegen die derzeitige Regierung zu demonstrieren. Wenn die Ungarn demonstrieren sind das allerdings schon schlimme Krawalle, weshalb ich eben nach Wien geflüchtet bin. Das war auch eine gute Idee, da in der Andrassy út, die ich von meinem Fenster aus sehen kann, die größten Ausschreitungen stattfanden. Ziemlich auf Höhe meiner Wohnung. Sonntag Abend konnte ich allerdings keinerlei Schäden auf der Straße feststellen. Wo ich in meiner Erzählung schon in der Umgebung der Wohnung bin, werde ich auch gleich mal von der Wohnung an sich berichten. Ich teile die Wohnung mit zwei Mitbewohnerinnen. Gemeinsam benutzen wir eigentlich nur die Küche (und den Eingangsbereich). Ich habe ein Zimmer mit ca. 40 qm und ein anders vor diesem, das ein Durchgangszimmer ist. Das ist also ziemlich geräumig. Zudem kommt, dass ich ein eigenes, aber winziges Bad habe. Aber immerhin! Also mein eigentliches Zimmer gefällt mir mit seinen violetten Vorhängen und wenigen Einrichtung so gut, dass ich schon Pläne mache, wie ich meine Wohnung in Wien umgestalte, wenn ich zurück bin…Im Prinzip befinden sich nämlich nur Bett, Komode, Regal und Tisch in dem Zimmer.
Die Küche ist auch ausreichend groß und hat bis auf einen Geschirrspüler alles was man so braucht. Deshalb bin ich auch ganz brav und koche mir jeden Abend etwas Frisches mit Gemüse (teilweise sogar vom Markt geholt).
Mit meinen Mitbewohnerinnen Heinrike und Frauke komme ich gut aus, allerdings haben wir aufgrund der Weitläufigkeit der Wohnung auch kaum miteinander zu tun.
Die Lage der Wohnung habe ich bereits erwähnt. Sie befindet sich in der Nähe der Andrassy út, die als Prachtstraße angelegt wurde und das Zentrum mit dem Heldenplatz und dem Stadtwäldchen verbindet. In ihr findet man zum Beispiel die ungarische Staatsoper, die übrigens wie die österreichische Staatsoper in Klein aussieht (innen ist sie dafür umso prächtiger geschmückt).
Das nächste Mal bleibt neben meiner Wohnsituation und der Kanzlei als dritter vereinnamender Teil in meinem Leben also nur noch von der Uni zu berichten.
Jetzt kann ich übrigens auch schon was auf ungarisch sagen und verbleibe mit: szia!